Wetterextreme und Klimawandel in der Gemeinde

Der Extremsommer war ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich sich der Klimawandel in Niederösterreich auswirken kann: Im Donauraum gab es drei Mal so viele Hitzetage wie im Waldviertel. Bei einer interessanten Veranstaltung zum Thema „Wie ist unsere Gemeinde vom Klimawandel betroffen und was können wir tun?“, die am 11. Oktober beim Hotel Wiental stattgefunden hat, konnten sich Interessierte über die prognostizierten Auswirkungen in Pressbaum informieren. Vortragende der ZAMG sowie der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich präsentierten die neuesten Forschungsergebnisse über den zu erwartenden Wandels des Klimas in unserer Region.

Im Allgemeinen wird die Durchschnittstemperatur in Niederösterreich bis ins Jahr 2050 gegenüber der Klimaperiode 1971-2000 um ungefähr 1,3 Grad Celsius zunehmen. Um die regionalen Auswirkungen des Klimawandels in Niederösterreich besser abschätzen zu können, hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) das Land in vier klimatisch ähnliche Regionen aufgeteilt: Waldviertel, Donauraum, Ostalpen und das östliche Flachland. Mehr Hitzetage und eine längere Vegetationsperiode Bei der Anzahl der Hitzetage zeigen sich die größten regionalen Abweichungen: Während die Hitzetage (Tage mit Temperaturen über 30°C) im Sommer im Waldviertel von durchschnittlich 3 Tagen auf bis zu 10 Tage ansteigen werden, nehmen die Hitzetage im Donauraum von durchschnittlich 8 auf bis zu 20 Tage zu. Auch die Dauer der Vegetationsperiode verändert sich. Generell wird sie länger und beginnt früher, damit steigt aber auch das Risiko von Frostschäden an Obst- und Gemüsekulturen wie die letzten Jahre bereits gezeigt haben. Eine genaue Modellrechnung für die Änderungen im Gemeindegebiet Pressbaums ist mit den derzeit verfügbaren Modellen und Rechnerleistungen nicht möglich – Tendenzen lassen sich aber trotzdem angeben. Die Anzahl der Hitzetage wird sich bis zum Jahr 2050 nahezu verdoppeln, damit verbunden wird der Bedarf an Kühlung ebenso ansteigen. Der Heizbedarf wird sich aufgrund der steigenden Durchschnitsstemperaturen verringern, es wird aber nach wie vor Phasen mit sehr kalten Temperaturen geben. Die Vegetationsperiode wird sich um bis zu zwei Wochen nach vorne verschieben und sich damit von etwa Mitte März in Richtung Anfang März bewegen. Die Jahresniederschlagsmengen  sind generell mit sehr hohen Schwankungen behaftet,daher lassen sich für diese im Allgemeinen weniger  zuverlässige Aussagen treffen. Die Menge von großräumigen Starkniederschlägen wird signifikant zunehmen, die Ursachen dafür lassen sich nicht mit natürlichen Schwankungen erklären. Über deren Auftrittshäufigkeit, - dauer und –zeit lässt sich jedoch keine Aussage treffen. Auswirkungen auf die eigene Gemeinde Gemeinsam mit der Energie- und Umweltagentur NÖ wurden im Anschluss konkrete Anpassungsmaßnahmen für die in der Stadtgemeinde Pressbaum wichtigsten Bereiche wie Anstieg der Durchschnittstemperaturen, Zunahme der Hitze im Sommer und erhöhte Sturm- bzw. Starkniederschlagsgefahr diskutiert.